Schulkonzeption
Staatliches regionales Förderzentrum Rudolstadt „Johann Heinrich Pestalozzi“
Ausbildungsschule
Anschrift: Anne-Frank-Straße 7-9,07407 Rudolstadt
Telefon/Fax: 03672-351006/489177
E-Mail : Foerderzentrum-rudolstadt@gmx.de
Homepage : http://foez-pestalozzi-rudolstadt.de/
Schulleitung: Herr Meier, Lutz Schulleiter und Netzwerkleiter
Frau Eismann- Schneider, Birgit Ständige Stellvertreterin des Schulleiters
Frau Dörfer, Kathrin Koordinierende
Sonderpädagogische Fachkraft
Herr Wagner, Andreas Vorsitzender des Schulpersonalrats
Schulträger: Landkreis Saalfeld – Rudolstadt
Förderverein: Verein zur Lernförderung - Schwarzatal e.V
Vorsitzende Frau Beatrice Miller
Bildungsangebot – Bildungsgänge
Begleitende Schuleingangsphase
Bildungsgang Grundschule Klassen 1 bis 4
Bildungsgang zur Lernförderung Klassen 7 bis 9
Bildungsgang zur Lernförderung Klasse 10
Bildungsgang Regelschule
Abschlüsse
Abschluss Bildungsgang zur Lernförderung Klasse 9
Abschluss Bildungsgang zur Lernförderung Klasse 10
Vergleichbarer Hauptschulabschluss nach Klasse 10 im Bildungsgang zur Lernförderung
Hauptschulabschluss und Qualifizierter Hauptschulabschluss
Realschulabschluss
Schulinhaltliche Leitgedanken
Die geschaffene Struktur eines differenzierten Schulsystems in Thüringen hat sich bewährt.
Ein solch differenziertes Schulsystem kann alle notwendigen Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Schüler als Persönlichkeiten mit unterschiedlichen individuellen Anlagen, Begabungen und Neigungen sich optimal auf ihr späteres Leben vorbereiten können.
Unsere Zeit ist von tiefgreifenden Veränderungen gekennzeichnet. Viele Faktoren weisen besonders auf den globalisierten ökologischen Strukturwandel und den geopolitischen Veränderungen der Gesellschaft hin.
Diese Zeitzeichen fordern von der Schule Reaktionen und richtige Antworten sowie Lösungsstrategien auf daraus entstehende Fragen. Das heißt, nicht allein Fakten- und Wissensvermittlung, sondern die Befähigung zum Erlernen von Fertigkeiten und Fähigkeiten als Grundlage zur flexiblen Anpassung in einer sich ständig in ihren Anforderungen weiterentwickelnden Welt im Zentrum aller pädagogischen Intentionen stehen sollte. Damit ändert sich auch das Selbstverständnis der Bildung im Prozess des sozio-ökologischen Wandels der Industriegesellschaft, welche konform mit tiefgreifenden politischen und ökonomischen Veränderungen verläuft. Schulische Bildungs- und Erziehungsziele richten sich verstärkt auf den Erwerb von Lernkompetenzen (Methoden-, Sozial-, Selbst- und Handlungskompetenz) sowie Sozialkompetenzen aus.
Die soziale Komponente unterliegt besonders im Förderschulbereich sichtbaren Veränderungen. Durch den Wegfall traditioneller Kontrollmechanismen, beklagter Orientierungslosigkeit, Veränderungen im Wertesystem, Konsumhaltung sowie Problemstellungen in der Familie erlangen Schüler veränderte Verhaltensweisen, die zu einer Zunahme der Risikokonstellation, Abnahme der Frustrationstoleranz, überdurchschnittliche Ich-Bezogenheit, Bindungslosigkeit, Erörterungstaubheit, Verhaltenszwang und Lernfortschrittshemmungen führen können. Hier ist Schule gefordert, mit den Schülern Handlungsstrategien zu entwickeln, die gesellschaftliche Normative verinnerlichen und als Handlungsregulatoren akzeptiert und angewandt werden. Darüber hinaus hat Schule auch eine zentrale Verantwortung bei der elementaren und primaren physischen und psychischen Gesundheitsbildung sowie bei der Entwicklung von Medienkompetenz und dem Einstieg unserer Schüler in das digitale Zeitalter.
Für das Förderzentrum steht somit die Forderung, den Unterricht an den Bedürfnissen der Schüler orientierend zu gestalten. Dies wiederum bedeutet, dass unter dem Blickwinkel der Realisierbarkeit Prämissen gesetzt werden, die sich im Selbstverständnis des Förderzentrums, seiner Organisationsstruktur, dem inneren Aufbau und inhaltlichen Ausrichtung wiederspiegeln.
Auf Grund dieser Forderungen ergibt sich für uns nachfolgendes Organisationsschema:
Förderzentrum „Johann Heinrich Pestalozzi“ Rudolstadt
Regionales Netzwerk Rudolstadt
Gemeinsamer Unterricht
Grund- und Regelschulen, Gymnasien, berufsbildenden Schulen
Angebots- und Durchgangsschule
Beratung
Sicherung von Unterrichtsqualität und Entwicklung von Schulkultur bei Beachtung des sonderpädagogischen Förderbedarfs
Vernetzung
Fortbildung von Schülern, Eltern, Lehrern, und Kooperations-partnern
Aufnahme dann, wenn andere Hilfsmaßnahmen im Gemeinsamen Unterricht nicht ausreichen
Gemeinsamer Unterricht
Die Umsetzung des Gemeinsamen Unterrichts für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf setzt die Schaffung eines regionalen Netzwerkes voraus, das unter dem Dach eines zu entwickelnden Kompetenz-und Beratungszentrums dem Anspruch von Integration (Inklusion) gerecht wird.
Zielstellung des Einsatzes von Förderschulpädagogen im Gemeinsamen Unterricht der Grund- und Regelschulen, der Gymnasien sowie der berufsbildenden Schulen bleibt die Entwicklung einer Schulkultur zur Sicherung einer hohen Unterrichtsqualität unter Beachtung des individuellen Förderanspruchs von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Unter Einbeziehung der für die entsprechenden Schulen zuständigen Lehrer im Gemeinsamen Unterricht werden durch die Schulleitung und dem Koordinator für Gemeinsamen Unterricht am Förderzentrum die Anforderungsprofile der Grund- und Regelschulen aktualisiert und überarbeitet. Der Stundenbedarf für die Schuleingangsphase, den Gemeinsamen Unterricht und spezielle, notwendige Hilfen werden entsprechend den Besonderheiten der jeweiligen Schule und deren Schüler festgelegt, und nach entsprechender Beratung zugewiesen.Dabei hatte oberste Priorität, dass in den Schulen Stetigkeit und Kontinuität erhalten bleibt. Die Zielstellung, dass jede Schule seinen Ansprechpartner über mehrere Schuljahre behält, wird weitestgehend erfolgreich umgesetzt. Somit könne Akzeptanz und Vertrauen im Gemeinsamen Unterricht gefördert und gewährleistet werden.
Die zugewiesenen Stunden für den Gemeinsamen Unterricht durch das Staatliche Schulamt Südthüringen (Suhl) werden entsprechend der VV „Optimist“ ausgereicht und durch das Kompetez-und Beratungszentrum eigenverantwortlich nach Beratung mit den entsprechenden Schulleitern und Mobilen Sonderpädagogischen Diensten verteilt.
Für die Lehrkräfte im Gemeinsamen Unterricht werden durch den Koordinator und durch die Schulleitung Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt. Hierbei geht es insbesondere um die Erarbeitung und vor allem um die Umsetzung neuer Strategien der sonderpädagogischen Förderung in allen Fächern der Stundentafel sowie um die lernzieldifferente aber auch lernzielgleiche Gestaltung des Unterrichtes. Schwerpunktsetzung liegt ebenso auf der Vermittlung von Möglichkeiten zur Aneignung lebenspraktischer Kompetenzen sowie sozialer Akzeptanz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vernetzung verschiedener Angebote unterschiedlichster Träger sowie die Beratung von Eltern und Kollegien.
Das Hauptaugenmerk der Arbeit im Gemeinsamen Unterricht bleibt dabei auf die Umsetzung der sonderpädagogischen Förderung für alle in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte gerichtet.
Für die Weiterentwicklung des Kompetenz- und Beratungszentrums stehen als Schwerpunkte die Transparenz der Sonderpädagogischen Förderung im Gemeinsamen Unterricht und die Akzeptanz sowie Kooperation aller Lehrkräfte als gleichberechtigte Partner bei der Umsetzung der Zielstellung von Inklusion an.
Die Erhöhung der Effektivität aller bestehenden Netzwerke (Berater für den Gemeinsamen Unterricht, Förderschullehrer, Schulträger, Sozialhilfeträger, Krankenkassen, Fortbildungskoordinatoren des Schulamtes, freie Träger und weiteren Kooperationspartnern) muss durch Vernetzung unter Federführung des Kooperations- und Beratungszentrums weiter effektiviert werden. Das Netzwerkzentrum entwickelt sich somit zur zentralen Schaltstelle bei der Organisation und Durchführung der sonderpädagogischen Förderung, in der sich alle Fachlichkeiten und Professionen gleichermaßen am inklusiven verantwortlich zeichnen.
Mit der Durchführung von Veranstaltungen zur Organisation der Förderung im Gemeinsamen Unterricht auf Schulleiterebene, auf Schulebene und auf Klassenstufenebene in allen Schularten unter Einbeziehung aller am Gesamtprozess Beteiligten soll die Qualität des Gemeinsamen Unterrichtes eine höhere Niveaustufe anvisieren.
Organisation von Fortbildungen und Beratungsangeboten im Rahmen der monatlichen Förderkreise zu thematischen Schwerpunkten erfolgen.
Dabei stehen die Erarbeitung geeigneter Instrumentarien zur Planung, Organisation und Durchführung des Gemeinsamen Unterrichts unter Beachtung des lernzieldifferenten und lernzielgleichen Unterrichtes in allen Schularten, die qualitative Erhöhung der Befähigung zur Erarbeitung und Fortschreibung von Förderplänen durch die Klassenlehrer der jeweiligen Schule, die Erhöhung der diagnostischen Kompetenz aller an der Förderung beteiligten Lehrkräfte durch schulinterne Fortbildungsangebote sowie Fallberatungen und praxisnahe spezifische Förderangebote im Mittelpunkt.
Das Kooperations- und Beratungszentrum informierte die Schulen in seinem Verantwortungsbereich über die „Fachlichen Empfehlungen“sowie über neuste und aktuelle Rechtsvorschriften und leitet die Lehrkräfte entsprechend an. Dabei werden die beschriebenen Grundsätze den Lehrkräften nähergebracht, erläutert und auf die entsprechenden Dokumentationen verwiesen.
Bei den Beratungen auf Schul- und Klassenstufenebene werden die Berater für den Gemeinsamen Unterricht aktiv einbezogen.In der Vorplanung zum Gemeinsamen Unterricht sind aufnehmende Schulen, die Lehrkräfte des Förderzentrums im Gemeinsamen Unterricht und die Beratersysteme in die Veranlassung aller notwendigen Maßnahmen für die erfolgreiche Durchführung einbezogen.Nur durch das Zusammenwirken der Kooperationspartner können die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Lernen geschaffen werden.
Eine genaue Analyse der Bedingungsfelder ermöglichte so eine konkrete Vorbereitung des Schulbesuches. Halbjährliche regionale Konferenzen zum Gemeinsamen Unterricht ermöglichen eine kontinuierliche Reflexion der Entwicklung im Gemeinsamen Unterricht. Neben dem Aufzeigen des Arbeitsstandes im Gemeinsamen Unterricht wird hier die weitere strategische Ausgestaltung festgelegt und Qualität sowie Einheitlichkeit von Dokumentationen
sichergestellt.
Die weitere Erhöhung der Akzeptanz des Gemeinsamen Unterrichts durch Nutzung aller gegebener Kompetenzen, die effiziente Gestaltung des Mehrpädagogensystems, die Ausgestaltung eines förderwirksamen Gemeinsamen Unterrichts, ein funktionales schulinternes Qualitätsmanagement bezüglich der inhaltlichen Konzipierung, Organisation und Durchführung des Gemeinsamen Unterrichts sind Eckpfeiler und Basis der Ausgestaltung sowie Grundlage der Akzeptanz des Gemeinsamen Unterrichts – des gemeinsamen Lernens. Diese Erkenntnisse dienen als Basis für die Qualitätsentwicklung in der Zusammenarbeit des Beratungs-und Kompetenzzentrums mit seinen Partnern und ist Grundlage für die weitere Entwicklung des Gemeinsamen Unterrichts.
Angebots- und Durchgangsschule
Das Thüringer Förderzentrum hat nicht nur den Auftrag, jedes beeinträchtigte, behinderte oder von Behinderung bedrohte Kind oder Jugendlichen in seiner unveräußerlichen Würde anzunehmen und durch gezielten, sonderpädagogischen Unterricht und individuelle Fördermaßnahmen die erfolgreiche Grundlage für das Lernen zu schaffen, sondern sie muss immer mehr ihr Augenmerk auf die soziale und vor allem auch berufliche Integration legen. Dabei ist es notwendig, ein möglichst hohes Niveau der schulischen und beruflichen Eingliederung zu erreichen, um Aussonderungen von Schülern auf Grund defizitären Einschätzungen weitestgehend zu vermeiden.
Das ist jedoch nur durch einen entsprechend didaktisch-methodisch aufbereiteten Unterricht, einen entsprechend organisatorisch umgestalteten Schulalltag und einer zielgerichteten, kreativen und sonderpädagogisch sinnvoll interpretierten Stundentafel möglich. Schwerpunkte in der Arbeit der Pädagogen müssen daher die Sicherung der Qualität des Unterrichts und die damit einhergehende Sicherung der sonderpädagogischen Förderung sein, welche so flexibel gestaltet sein muss, dass sie dem sonderpädagogischen Förderbedarf eines jeden einzelnen Schülers entspricht.
Der Anspruch einer sinnvollen Förderung muss abgeleitet werden aus der systemisch-konstruktivistischen Veränderung der Lernbedingungen im Einklang mit einer tiefgründigen Kind-Umwelt-Analyse, welche an den Bedürfnissen des Kindes orientiert ist.
Das bedeutet speziell die Notwendigkeit, verstärkt Formen des Unterrichtes zu gestalten, die selbstständiges und selbst orientiertes soziales Lernen garantieren. Durch Projektunterricht, offene Unterrichtsformen, Wochenplanarbeit, Werkstattunterricht etc. wird die kooperative Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und Lernenden, aber auch der gelegentliche Rollentausch zum zentralen Schwerpunkt der sonderpädagogischen Arbeit. Die daraus von den Kindern und Jugendlichen gewonnenen Erfahrungen sollen sie befähigen, ein selbst orientiertes und organisiertes Leben zu führen.
Primäre Zielstellung unserer sonderpädagogischen Arbeit soll es sein, den Schülern praktische und theoretische Grundkenntnisse zu vermitteln, ihnen Erkenntnisse und Erfahrungen im Hinblick auf ihre berufliche Eignung und Neigung zu vermitteln, die Diskrepanz zwischen künftigen berufsschulischen Anforderungen und dem Leistungsvermögen unserer Schüler weitestgehend zu vermindern, sie zu einer tragfähigen Motivation für die Berufsausbildung zu führen und somit die Wettbewerbsfähigkeit für eine Berufsausbildung zu steigern.
Diese globale Aufgabenstellung wird durch einen schulinternen Leitplan untermauert. Er sichert von der Schuleingangsphase bis hin zur Klassenstufe 10 in allen Bildungsgängen ein aufeinander abgestimmtes Bildungs-, Förder- und Erziehungskonzept.
Von der Schuleingangsphase an werden die Schüler mit offenen Unterrichtsformen, Wochenplanarbeit und Freiarbeit vertraut gemacht und befähigt, diese Freiräume zu nutzen.
So wird sowohl Altersmischung als auch klassenstufen-übergreifender Unterricht praktiziert, wobei vor allem neben dem sonderpädagogischen Förderbedarf des Schülers der soziale Aspekt eine entscheidende Rolle spielt. Bis zum Ende der Klassenstufe 6 sollen die Schüler grundlegende Erfahrungen in Bezug auf problemorientiertes Lernen, soziale Kompetenz, Selbstkompetenz und Handlungskompetenz gesammelt haben. Ab Klasse 7 soll dem Schüler verstärkt die Möglichkeit eröffnet werden, insbesondere Berufs- und Arbeitsfelder selbst zu erfahren, dabei seine Eignung und Neigung selbst auszuloten.
Dabei kann er erkennen, welche Anforderungen im künftigen Lern- und Arbeitsprozess an ihn gestellt werden und an welchen Persönlichkeitsmerkmalen er arbeiten muss, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden.
Die Lerninhalte der Klassenstufe 7 bis 10 werden im schulinternen Lehrplan festgeschrieben. Durchgängig in diesen Klassenstufen werden Zielstellungen der Schule BVJ -konform formuliert und ausgerichtet. Mit dem Angebot an verschiedenen Berufsfeldern soll in Umsetzung der Inhalte erreicht werden, dass die Jugendlichen beim Übergang in das BVJ einen objektiven Überblick über ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten erlangen Gleichzeitig steht dabei die Forderung der Einbindung des zum Hauptschulabschluss führenden Bildungsganges. Es soll dabei keine prinzipielle Trennung des Bildungsganges Hauptschule und Lernförderung geben, sondern da wo es möglich und sinnvoll ist, Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lernen in Gesamtprojekte einzubeziehen und durch Verkursung der Lernbereiche integrative Lernformen zu schaffen.
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Durch die Steigerung der Leistungsanforderungen soll dabei ein Ausgangsniveau geschaffen werden, welches dem Schüler ermöglicht, die BFS, das BVJ oder andere vergleichbare Schulbesuche erfolgreich zu absolvieren. Gleichfalls würde für einen Teil der Förderschüler dadurch die Möglichkeit geschaffen, an einer traditionellen dualen Ausbildung teilzunehmen. Dieses berufsfeldorientierte Lernen hat neben seiner Bedeutung für die lebenspraktische Befähigung einen nicht zu unterschätzenden Wert für die soziale Entwicklung der Schüler.
Das Ermöglichen von Handlungen, die eine subjektive Bedeutung erlangen und das Erfahren in unterschiedlichsten Handlungsfeldern, führen eher zur Verinnerlichung von Werten, Normen und Sachverhalten als dies durch eine vordergründig (in der heutigen Schule noch zu häufig vorgehaltene) theoretisch verkopfte Fremdvermittlung geschehen kann. Eine solch veränderte Qualitätsstruktur der Schule braucht die veränderten Rahmenbedingungen, um somit einen Konsens von gesellschaftlicher Anforderung und individueller Kompetenz zu schaffen. Für den Sonderpädagogen bedeutet dies eine dezidierte Herangehensweise bei der Planung, Umsetzung und Nachbereitung des Unterrichts.
Folgende Strukturformen sind dabei angedacht:
Orientierung der unterschiedlichen Planung an Interessen, Erwartungen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Neigungen unter Beachtung des individuellen Entwicklungspotentials und des sonderpädagogischen Förderbedarfs des Schülers
Anknüpfung an die Erfahrungswelt und die Grundkenntnisse der Schüler
Auswahl von Lernzielen und Lerninhalten unter dem Gesichtspunkt der für die Schüler einsichtigen Brauchbarkeit (Problemorientierung)
Verwirklichung von Differenzierung und Individualisierung im Unterricht sowie Schaffung und Nutzung pädagogischer Freiräume
Nutzung von Gruppendynamiken sowie Thematisierung gruppendynamischer Gegebenheiten.
Unter diesen Aspekten kommt dem lebenspraktischen und anschaulichen Lernen eine zentrale Bedeutung bei. Fächerübergreifendes Lernen ist für uns offene, individualisierte und zieldifferente sonderpädagogische Förderung. Offener und projektorientierter Unterricht gibt die Möglichkeit, durch Methodenvielfalt die Kompetenzentwicklung der Schüler zu fördern.
In unterschiedlichsten Projekten werden durch fachliche Verknüpfungen dem Schüler gesellschaftlich bedeutende Themenfelder nahegebracht und sonderpädagogisch aufgearbeitet.
Die Schwerpunktsetzung des Förderzentrums liegt dabei auf der altersgerechten Aufarbeitung des Bereiches Ökologie, Umweltschutz, Ressourcenschutz und erneuerbare und alternative Energien.
Gemeinsam mit einer Vielzahl von kompetenten regionalen Partnern aus unserer Region werden Projekte gemeinsam entwickelt und realisiert.
Der Beitrag zur Thematik wie Globalisierung Toleranz, Weltoffenheit, politische Bildung, oder interkulturelles Erleben wird für Schüler zum Erleben durch die Vielfältigkeit der internationalen Schülerprojekte ERASMUS der Europäischen Union.
Der Schüleraustausch mit unseren Partnerschulen aus 5 europäischen Ländern vermittelt den Schülern einen beachtlichen Zuwachs in allen Kompetenzbereichen.
Besondere Bedeutung der informations- und kommunikationstechnischen Medienkompetenz
Von den kommunikations- und informationstechnischen Medien geht ein besonderer Lernanreiz aus. Gleichzeitig ermöglichen Sie dem einzelnen Schüler eine individuelle Kompensation von schulischen Problemstellen und eröffnen neue Möglichkeiten, vergleichbare Leistungen zu erzielen. Deshalb müssen informations- und kommunikationstechnische Medien systematisch in den Unterricht integriert werden und dort ein mögliches Arbeitsmittel darstellen.
Dies darf sich aber auf keinen Fall nur auf den hauptschulabschlussbezogenen Bildungsgang Regelschule beschränken, sondern muss auch konsequent und kontinuierlich in allen Bildungsgängen umgesetzt werden. Bereits in der Schuleingangsphase werden dafür Grundlagen gelegt und die Schüler mittels geeigneter Methoden an diese Medien herangeführt Die Fortsetzung dieser Verkursung erfolgt bis zum Ende der Schulzeit. Berücksichtigung bei der Gestaltung der Lernprozesse muss immer die Individualität, ausgehend vom sonderpädagogischen Förderbedarf des Schülers, finden. Dies soll allen beeinträchtigten Schülern die Möglichkeit geben, Medien in ihrer Vielfältigkeit zu nutzen und zeitgemäße Werkzeuge für Alltagsbewältigung abwechslungsreich einzusetzen.
Die Nutzung des Internet-Caffes, das Fach Medienkunde sowie der Kurs ITG im Bildungsgang zur Lernförderung bieten dafür eine besondere Gelegenheit.
Elternarbeit-und Öffentlichkeitsarbeit
Intensive Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und außerschulischen Partnern ist ein
notwendiger Baustein bei der Verwirklichung des Bildungs- und Erziehungszieles.
insbesondere bei der Umsetzung des Thüringer Bildungsplanes ist es unverzichtbar,
die Eltern und andere Partner einzubeziehen. So werden über den Förderverein der Schule und dessen Elternakademie thematische Elternabende angeboten, welche auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich sind.
Elternsprechstunde und bei Bedarf auch Elternbesuche gehören selbstverständlich zum Angebot der Schule. Darüber hinaus bietet die Schule auch Schullaufbahnberatung und Kompetenzgespräche an, welche ein zusätzliches ergänzendes Angebot für alle Eltern, auch anderer Schulen darstellen.
Unser Förderzentrum stellt sich der medialen Öffentlichkeit im Internet unter der Adresse
http://foez-pestalozzi-rudolstadt.de/ vor. Hier veröffentlichen wir die aktuellen Highlights
aber auch wichtige Informationen.
Wichtig sind uns die Zusammenarbeit mit der lokalen Presse und Fernsehen, die einen wichtigen Beitrag bei der Veröffentlichung von Arbeitsergebnissen und Höhepunkten im Schulleben leisten.
Einen besonderen Stellenwert bei der Unterstützung der Sonderpädagogischen Arbeit nimmt die Tätigkeit des Fördervereins der Schule ein. Dieser unterstützt nicht nur finanziell unsere
Arbeit, er ist auch maßgeblich bei der Umsetzung von Großprojekten wie ERASMUS, der Pflege unserer Schulpartnerschaften sowie bei der Pflege von Traditionen und Gestaltung schulischer Höhepunkte aktiv.
Konzeptionelle Anlagen
Konzeptioneller Leitfaden zur Weiterentwicklung des Gemeinsamen Unterrichts und der Profilierung des Förderzentrums zum Kompetenz-und Beratungszentrum
Konzeption zur Gesunderhaltung und gesunden Lebensweise
Leitfaden zur gesunden Ernährung
Leitfaden zur Gesundheits- und Sexualerziehung
Leitfaden Gewaltprävention
Leitfaden Sucht- und Drogenprävention
Leitfaden Sicherheits-und Umwelterziehung sowie Verkehrserziehung
Unser Leitbild
Unsere Schule ist ein Haus des Lebens, Lernens und Lehrens
Leben
Schüler, Eltern, Lehrer und Sonderpädagogische Fachkräfte gestalten das Leben in unserer Schule partnerschaftlich und in gemeinsamer Verantwortung zum Wohle der Kinder
Eltern und Schule tragen gemeinsam Verantwortung für eine positive Entwicklung aller Schüler
Eltern nehmen Verantwortung bei der Erziehung ihrer Kinder wahr und sorgen für ein positives Umfeld
Die Schule nimmt den Schüler in seiner Individualität wahr und befähigt ihn gleichzeitig zur Eingliederung in die Gemeinschaft
Respektvoller Umgang mit Mitschülern, Lehrern, Materialien…
Beachten und Respektieren von Grenzen
Gemeinsames Leben und Lernen von Schülern mit unterschiedlichem Förderbedarf
Integration und Förderung ausländischer Kinder verschiedener Kulturen Ächtung von Gewalt bzw. Diskriminierung –Vermittlung von Konfliktlösungsstrategien
Verlässliches Förderzentrum und offene Ganztagserziehung
Lernen
•Wir wollen Freude am Lernen vermitteln
•Wir wollen unterschiedlichste Fähigkeiten und Fertigkeiten fördern und fordern
•Wir wollen das Lernen im Gemeinsamen Unterricht forcieren
•Wir wollen fachliches, methodisches und soziales Lernen, das heißt:
- Offene Unterrichtsformen (Wochenplan, Freiarbeit, moderne Unterrichtsformen)
- Problemorientierter Unterricht
- Differenzierung bei Lerninhalten
- Vermittlung von Methodenkompetenz
- Lernen lernen
- Schüler als aktive Lerner
- Erwerb emotionaler und sozialer Kompetenzen:
- Umgang mit eigenen Stärken und Schwächen
- realistisches Selbstbild
- Motivation zum Lernen
- Leistungswille
- gutes Benehmen, Höflichkeit, Anstand
- Beachtung und Respektierung von Grenzen und Regeln
- Rechte des anderen achten
- Erziehung zur Selbständigkeit
- Kritikfähigkeit
- Selbstbewusstsein
- Vermittlung von Konfliktlösungsstrategien
- Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Menschen und der Umwelt lernen
Lehren
-Vermittlung von Grundbildung und Werten
- Emotionale und soziale Kompetenzen fördern (Umgang mit Mitschülern, Lehrern,Einhaltung von Regeln)
- Erziehung zu Selbstständigkeit, zum Selbstbewusstsein und zu Kritikfähigkeit - Vermittlung von Konfliktlösungsstrategien
- Positives Lernklima schaffen (Umgangsformen in der Gemeinschaft, Akzeptanz, Konsequenz, Rituale)
- Beachtung von fachlichem, methodischem und sozialem Lernen
- Vermittlung von Methodenkompetenz (Lernen lernen)
- Förderung aller Schüler unter Berücksichtigung ihrer individuellen Voraussetzung